Tuesday, November 29, 2011

Die Welt in Aufruhr – von „Occupy Wall Street“ bis Alia Magda al-Mahdi

Foto: Greed kills (www.rollingstone.de

„Occupy Wall Street“ gegen die Herrschaft des Kapitalismus

Was haben wir nicht schon alle geflucht über ihn. Der böse Kapitalismus sei die Ursache alles Schlechten auf Erden. Nur durch ihn können die Menschen ihrer Habgier nachgehen und überziehen den Planeten deswegen mit Kriegen, Tod und Elend. Doch nicht alle lassen sich das gefallen. Occupy Wall Streethat ein Zeichen gesetzt. Was in New York seinen Ausgang genommen hat, hat weltweit zu Solidaritätbekundungen geführt. Die Nachahmung der US-Bewegung hatte jedoch nicht lange bestand. Und auch in New York war es dann diese Woche auch schon wieder vorbei. „Occupy Wall Street“ hat das „occupy“ vielleicht etwas zu wörtlich genommen. Die Anhänger hatten sich ein einem Park nahe der Wall Street eingenistet und sich dort ihre Leben eingerichtet, um so lange wie möglich zu bleiben. Durch die Ansammlung von Fäkalien seinen die Anwohner stark belästigt worden, so hat zumindest der Bürgermeister von New York nach der polizeilichen Räumung der Demonstranten argumentiert. Wenn die Belastung tatsächlich so hoch gewesen ist, lassen sich die Auswirkungen auf die Ökologie des Parks kaum ermessen. Als Kampf gegen den Kapitalismus angefangen, sich aber dann gegen die Natur gewandt. Das haben Feinde und Befürworter des Kapitalismus wohl gemein: Beide stellen das Wohl der Menschen vor das seiner Existenzgrundlage, der Natur.

Alia Magda al-Mahdi und die Individualisierung der Arabellion

Seit einem Jahr geht ein Gespenst durch die arabische Welt. Die Arabellion hat schon so manchem Staatsoberhaupt das Amt gekostet. So auch in Ägypten. Doch dort, wo diese Woche die ersten freien Wahlen stattfinden sollen, organisiert sich neuer Widerstand und erreicht eine neue Stufe. Alia Magda al-Mahdi, eine 20-jährige Studentin, macht dabei besonders von sich reden. Ihre Art des Protestes zielt auf Aufklärung durch Provokation. „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ oder „Aufruf zum Aufruhr“ beschreiben ihre Nacktfotos aus Sicht der ägyptischen Richter wohl exakter. Was sich viele in unserer westlichen Welt kaum trauen würden, und das obwohl wir im Gegensatz zu Ägyptern täglich mit genügend nackter Haut konfrontiert werden, hat die junge Kunststudentin gewagt. Alia Magda al-Mahdi verdient wohl unser aller Respekt. Nicht so sehr, weil sie ihrer Körper zur Schau stellt. Sondern weil sie für ihre Ideale riskiert, vom Regime und großen Teilen der ägyptischen Gesellschaft schikaniert und sogar verurteilt zu werden. Die Arabellion hat hier ihre neue Ikone gefunden. Sie steht für die Jugend, die einen radikalen Umsturz der Verhältnisse fordert und sich nicht länger mit unzulänglichen Reformen abspeisen lässt.

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  3. Occupy is back! Im Neuen Deutschland tönt es laut, dass die Menschen in 50 Ländern wieder auf die Straße gehen. Dazu gesellt sich nun auch Blockupy, das heute in Frankfurt ganz schön für Wirbel gesorgt hat. Hier einige Links, die darüber Aunskunft geben:

    Focus: http://www.focus.de/politik/deutschland/anti-banken-protest-bloccupy-polizei-darf-frankfurter-occupy-camp-raeumen_aid_753587.html

    Zeit: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-05/blockupy-frankfurt-protest

    Handelsblatt: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/blockupy-gigantische-polizeipraesenz-erstickt-proteste-im-keim/6649852.html

    Neues Deutschland: http://www.neues-deutschland.de/artikel/227161.blockupy-trotzt-den-verboten.html?sstr=blockup

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