Friday, February 24, 2012

Nähen lernen, den Konsum reduzieren und endlich wieder mit ruhigem Gewissen schlafen können!


Foto: Nähen lernen (www.hilfreich.de)

Nähen lernen leicht gemacht mit gratis Booklet

Da haben sich Marina Tulin und Juscha Hildmann mal etwas einfallen lassen. Der von ihnen entworfene Ratgeber „Näh dich frei vom Konsum“ bringt den auch eher Unbegabten der Nadel näher. Nähen lernen ist nicht schwer, solange man die Geduld aufbringen kann, das achtseitige Booklet durchzulesen und den Schritt-für-Schritt-Anweisungen zu folgen. So steigert sich der Anfänger schnell vom Knopf Annähen zum Löcher stopfen und tut nicht nur seiner Geldbörse sondern auch seiner CO2-Bilanz etwas Gutes. Hinzu kommt, dass der übermäßige Stress beim Klamottenkaufen abnimmt, denn die alten halten länger. Nähen lernen kann außerdem Spaß machen, wenn sich der Lernwillige dazu nicht allein in sein Kämmerchen zurückzieht. Denn es gibt auch andere, die es lernern wollen. So kann man sich auch mal treffen, Erfahrungen austauschen und vielleicht neue Kniffe von Oma unter die Leute bringen.

Konsum reduzieren lautet das erklärte Ziel

Die Motivation, die die beiden Initiatorinnen zum Schreiben des Ratgebers bewogen hat, ist eindeutig in ihrem Willen, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, aufzuspüren. Den Konsum reduzieren und somit nicht nur direkt die CO2-Emissionen zu senken, sondern auch die Herstellung von Kleidung unter menschenunwürdigen Bedingungen anzuprangern, indem man sich gegen den Kauf neuer Produkte wendet, sind erklärte Ziele. Das hört man fast an jeder Ecke in unseren Zeiten und doch bringen es Marina und Juscha auf den Punkt: Nur weil wir einige Dinge nicht mehr können, sind wir quasi auf den Konsum angewiesen. Bis noch vor wenigen Jahrzehnten konnte wenn nicht jeder so doch jedes Mädchen zumindest nähen, viele dazu noch Stricken, Häkeln und Sticken. Weil heutzutage diese Fertigkeiten nur noch in Ausnahmefällen gelehrt werden, denken viele, dass es normal wäre, ein neues Tshirt zu kaufen, wenn das alte ein Loch hat. Dabei ist der Zeitaufwand, um ein neues auszusuchen und zu kaufen wahrschenlich sogar höher als jener, der benötigt werden würde, um das alte zu reparieren. Der Aufruf zum Konsum Reduzieren ist daher keine inhaltslose Parole. Eher kommt sie einer Vorstellung von einer Welt näher, in dem wir anfangen, wieder selber zu denken. Frei nach Kant sollten wir doch alle nur so handeln, wie wir uns wünschen, dass jeder so handelte. Wollen wir also, dass jeder und jede auf der Welt anfängt, alles wegzuwerfen, sobald es einen kleinen Makel aufweist? Oder bevorzugen wir, dass sich jeder bemüht, ohnehin begrenzte Resourcen voll auszuschöpfen und so zu einem nachhaltigen Leben beizutragen? Marina und Juscha haben ihren Beitrag schon geleistet!

Konsum kann man auch anders reduzieren. Sieh hier, wie es Stella und Matthias machen!

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