Friday, May 18, 2012

Die Unterdrückung der Frau in der Ukraine als Thema in den Büchern von Sabuschko

Die Unterdrückung der Frau in der Ukraine

Das Land steht im Rampenlicht der heranziehenden EM. Ich habe bereits verschiedene Themen angesprochen, die zeigen, wie es in dem Land steht. Die Unterdrückung der Frau und der Feminismus gehören ebenfalls in die Diskussion über das postsowjetische Land. Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Während die Ukrainer, jedenfalls die, mit denen ich über die Stellung der Frau in ihrem Land gesprochen habe, absolut davon überzeugt sind, dass Mann und Frau gleichgestellt sind, kann ein westlicher Beobachter durchaus anderes erkennen. Die Aufteilung der Berufe ist deutlich wahrnehmbar, das Lohngefälle existiert unzweifelhaft in teilweise extremen Maßen und die rechtliche Lage der Frau steht der der Männer in so manchem nach. Der Gender Equality Index gibt deutlich Auskunft darüber, wo die Ukraine im internationalen Vergleich steht. Ob die Unterdrückung der Frau damit schon bewiesen ist, bleibt fraglich. Die Fakten geben zeigen jedoch, dass eine Gleichbehandlung nicht erfolgt, eine regelrechte Unterdrückung müsste im Einzelfall nachgewiesen werden.

Sabuschko: „Feldstudien über Ukrainischen Sex“

Sabuschko liefter genau so eine Einzelfallanalyse. In ihrem Buch „Feldstudien über ukrainischen Sex“ verarbeitet sie das, was auch ihr selbst angetan wurde. Wie der Titel schon andeutet, geht es dabei auch um das Thema Sex, das gemäß eines Gender-ansatzes als Mittel zur Machtausübung genutzt wird. Demnach hätten in der ukrainischen Sowjetrepublik die unterdrücken Männer ihrerseits die Frauen unterdrückt, um Macht ausüben zu können. Zugegeben, das Buch bereits 17 Jahre alt, wurde jedoch erst 2006 ins Deutsche übersetzt. Neben die Feldstudien hat es ein weiterer Roman in die weltweiten Schlagzeilen geschaft: „Museum der vergessenen Geheimnisse“ (2010).
Bild: www.fischerverlag.de
Sabuschko greift bei ihm auch die Entwicklungen in der Ukraine in den 1990er und 2000er Jahren auf. Einen Eindruck von ihren Ideen kann man von einem taz-Interview bekommen, bei dem sie sich zum Feminismus sowie der Emanzipation vom Russentum äußert.

Die „Feldstudien über ukrainischen Sex“ haben mich tief beeindruckt. Zunächst bietet die Sprache eine angenehme Abwechslung zu der herkömmlichen Romanliteratur. Aber auch ihre Schilderungen, die eindeutig einen autobiographischen Anstrich aufweisen, gehen einem in Mark und Bein. Ihre bildreichen Ausdrucke lassen die Situationen in der Fantasie wiedererstehen und mit ihr mitfühlen. Ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle, die die Ukraine etwas mehr verstehen wollen!

1 comment:

  1. Und hier noch ein kleines Reisequiz:

    Wie gut kennst du die Ukraine?

    http://www.zeit.de/reisen/2012-03/reise-quiz-ukraine

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