Monday, August 13, 2012

Weißrussland wurde von einem Teddybär angegriffen – psychologische Kriegsführung heute

Teddybär als Friedensbote? (Quelle: tagesschau.de)

Weißrussland – die letzte Diktatur Europas

Lukaschenka und sein Reich. Weißrussland ist wahrlich nicht vom Glück gesegnet, wenn man es mal objektiv betrachtet. Am Rande einer Großmacht gelegen, keine eigenständige staatliche Tradition, über viele Jahrhunderte hinweg geografisch an einem völlig anderem Ort befindlich sehen die Weißrussen sich seit Ende des Zweiten Weltkriegs und dann nach der Auflösung der SU in einem eigenen Staat irgendwo in Osteuropa. Timothy Snyder hat sich intensiv mit dem Schicksal der einst blühenden multikulturellen Lebenswelt des heutigen Landes auseinandergesetzt und viel beschrieben (wie etwa hier), worüber die Weißrussen selber wohl nur den Kopf schütteln würden. Aber kein Wunder, denn wer anderes als Lukaschenkas ehemaliger Geschichtslehrer ist kurz nach seinem „Amtsantritt“ zum Bildungsminister ernannt worden. Naja, Weißrussland ist so oder so ein merkwürdiges kleines Land, die letzte Diktatur Europas, wie man oft vernimmt, irgendwo am Rande der Wahrnehmung, oder?

Teddybär – ein Kampf mit neuen Mitteln

Wohl nicht ganz. Ein Teddybär sagt mehr als tausend Worte, dachten sich die Initiatoren eines eher ungewöhnlichen Propagandakampfes zur Unterstützung der weißrussischen Opposition. Eine schwedische Werbefirma konnte nahe der litauischen Grenze die kleinen Plüschkämpfer aus einem Flugzeug abwerfen, damit diese wiederum mit Parolen bespickt der Opposition im Lande moralisch unter die Arme greifen könnten. So geschah es denn auch: Ein Regen der kleinen Fallschirmhelden prasselte auf die Bewohner der kleinen Stadt Iwjanet nieder und sorgt nun für mächtig Ärger. Dabei dachten sich die Schweden doch bestimmt, dass niemand auf Spielzeuge wütend reagieren würde, besonders wenn die auch noch so süß aussehen. Ein Teddybär soll doch eine Freude bereiten und keinen Grund für Zwistigkeiten. Nun, dass das der östliche Herrscher nicht so sieht, beweist der Fortgang der Geschichte, wie auf Tagesschau/de.ausland zu lesen ist. Lukaschenkas Reich ist eben kein Teddybärenland, das liebevoll manchmal Lukaland genannt wird. Da gibt es nicht zu kuscheln und zu mauscheln!

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