Tuesday, September 18, 2012

Busverbindungen nun auch im Fernverkehr – Reisen mit weniger CO2 Emission

Busverbindungen nach über 80 Jahren freigegeben!

Eine Preisrevolution ist ausgebrochen! Die Busverbindungen, so berichtete die Tagesschau, sollen nun endlich auch im nationalen Fernverkehr ausgebaut werden. Grund dafür ist eine anvisierte Gesetzesänderung, die noch bis Ende des Jahres verabschiedet werden soll. Damit geht eine Ära zu Ende, in der die Bahn und ihr Monopol gesetzlich geschützt wurden. Das Schutzgesetz stammt aus dem Jahr 1931 und hielt dem Zugverkehr bis in die Gegenwart jede unliebsame Konkurrenz durch Busverbindungen effektiv vom Halse, was natürlich den Wettbewerb minderte und letztlich Innovationen zugunsten des Verbrauchers beeinträchtigte. Aber solche Zeiten sind jetzt vorbei!
Oder doch noch nicht ganz? Überraschenderweise weigert sich die SPD gegen eine komplette Freigabe aller Strecken, da sie befürchtet, dass die Bahn Investitionen im Regionalverkehr abbauen könnte und letztlich das Streckennetz der DB Regio schnell auf die rentablen Strecken zusammenschrumpfen würde. Preisgünstigere Busverbindungen könnten die Rentabilität vorhandener Strecken durch „Dumping-Preise“ zusätzlich drücken.

CO2 Emission sei Dank gibt es den Bus

Dabei hat es gleich mehrere Vorteile, wenn der Busverkehr ausgebaut wird. Zunächst wird Reisen günstiger. Neue Arbeitsplätze werden durch die Gründung neuer Fernverkehrsunternehmen geschaffen. Die CO2 Emission sinkt, da Busse weniger Treibhausgase produzieren als Bahnen, wenn man die Bilanz pro Passagier berechnet. Und Reisen wird komfortabler, da neue Direktverbindungen angeboten werden können. Nur immer nur von Großstadt A nach Großstadt B sondern auch gerne mal von Ort X nach Kleinstadt Q über Großstadt A oder B.
Mit der Reduzierung der CO2 Emission hat man letztlich aber auch noch jeden überzeugen können und so muss auch hier eine beiläufige Tatsache als Begründung herhalten. Dabei kann wohl kaum einem Busunternehmen unterstellt werden, dass sie es betreiben, weil es umweltfreundlicher ist. Es entspricht einfach der Verbraucherfreundlichkeit, da die Züge nicht alle Orte anfahren, Busse dies aber eben doch tun können, zumindest solange eine Straße zu diesem Ort hinführt, die auch befahrbar ist. Außerdem spielen Preisüberlegungen eine wichtige Rolle, wie auch in der Debatte über kostenlosen Nahverkehr hervorsticht.

Der Fernbus in andere Länder als Vorbild

Wie einfach es ist, mit dem Fernbus ins Ausland zu fahren, habe ich zum Beispiel bei meiner Reise in die Ukraine berichtet. Und auch innerhalb der ehemaligen Ostblock-Länder ist es oft leichter mit dem Bus als mit der Bahn zu reisen. Die Busse fahren öfter, regelmäßiger, decken die Länder besser ab und haben bessere Anschlüsse. Mir kam das anfangs sehr suspekt vor und wurde oft verlacht, wenn ich vorschlug mit der Bahn zu fahren. „Das sei viel zu teuer“, hieß es da oft. Um so besser, zu wissen, dass Deutschland nun endlich seinen östlichen Vorbildern folgt und einen günstigen Fernverkehr anbietet. Endlich mal ein Gesetz, wovon wieder alle etwas haben.
Übrigens handelt es sich bei diesem Vorhaben um das Umsetzen einer EU-Richtlinie! Wer weiß also, wann es den ersten Fernbus gegeben hätte, wenn sich die EU nicht immer so rigoros um die Belange seiner Bürgerinnen und Bürger bemühen würde. Danke, liebe EU!

No comments:

Post a Comment